Montag, 20. Juni 2011

Vive la crise!?

Selten gingen die Meinungen zur Zukunft der EU und des Euros so weit auseinander wie heute. Während der „Spiegel“ schon den „Nachruf auf eine gemeinsame Währung“ schreibt, setzt W. Münchau in der britischen FT auf ein erfolgreiches Durchwurschteln. Einige Blogger gehen noch weiter und feiern die aktuelle Krise gar als einmalige Chance, die Eurozone zu reformieren und ein gestärktes, föderales Europa aufzubauen.

So schreibt der französische Journalist E. Le Boucher, Krisen seien bestens geeignet, radikale Reformen durchzusetzen. Die Ängstlichkeit von Merkel & Co. sei fehl am Platze; jetzt gelte es, den Bürgern reinen Wein einzuschenken, das EU-Budget massiv auszuweiten und Griechenland dauerhaft finanziell aufzupäppeln (statt es kaputt zu sparen). Ähnlich argumentiert D. Wermuth im Herdentrieb-Blog: Jetzt biete sich die einmalige Chance, Griechenland unter EU-Kuratel zu stellen, es radikal zu sanieren und - um das dafür nötig Geld aufzubrigen - ein EU-Finanzministerium aufzubauen.
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