Es müssen viele Milliarden zur Verfügung gestellt werden, um Griechenland vor dem ansonsten unvermeidlichen finanziellen Zusammenbruch zu retten. Doch, auf den Privatsektor dürfe kein Druck ausgeübt werden, stellte sich der Luxemburger Jean-Claude Juncker, zur Zeit Vorsitzender der Euro-Gruppe, als Sprachrohr zur Verfügung. Mehr als deutlich zeigt sich wieder einmal der Konflikt zwischen den Interessen Weniger und der Ohnmacht der Mehrheit. Kein Druck auf den „Privatsektor“! Doch ohne Skrupel lässt sich Druck auf „Privatpersonen“ ausüben. Menschen, die einer Arbeit nachgehen, um sich und ihre Familie zu ernähren, darf natürlich ein nennenswerter Teil ihres kärglichen Einkommens aberkannt werden. Denn in Summe formen diese Menschen schließlich den „öffentlichen Sektor“.
Welchen Dominoeffekt eine Zahlungsunfähigkeit Griechenlands auslösen würde, ist kein Geheimnis. Eine ähnliche, vielleicht sogar schlimmere, Bankenkrise wie die vor drei Jahren könnte die Folge sein. Geld zu verleihen ist seit jeher ein profitables Geschäft. Seit sich Geld praktisch aus dem Nichts erschaffen lässt, wurde die limitierte Zahlungsfähigkeit der Gläubiger zur einzigen Barriere. Das Instrument der Geldschöpfung, das private Bankwesen, wurde somit zum größten Machtfaktor in der westlichen Welt. Privatpersonen sind verschuldet, Unternehmen sind verschuldet, Konzerne sind verschuldet und so auch Staaten. Lässt sich hier vermuten, wer auf wen Druck ausübt?
Weiterlesen