Donnerstag, 27. Januar 2011

Inflation – die brutalste aller Steuern

Rasante Geldentwertung ist nicht nur für Sparer eine Katastrophe. Vor allem die Steuerzahler sitzen in der Falle des Finanzministers fest.

Es wäre perfide zu behaupten, Wolfgang Schäuble hoffe auf eine kräftige Inflation. Unserem Finanzminister dürfen wir sein Engagement für die Stabilität des Euro schon abnehmen, auch wenn wir einige Entscheidungen für fragwürdig halten. Trotzdem ist eine schleichende Inflation für jeden Finanzminister eine große Versuchung. Denn damit sinken Schulden von alleine und erhöhen sich Steuern ganz von selbst. Das macht das weltweite Massenphänomen Staatsverschuldung so gefährlich – auch für deutsche Steuerzahler.

In dieser Woche gab es große Aufregung, weil der Fiskus im vergangenen Jahr deutlich weniger Steuern auf Zins- und Kapitalerträge eingenommen hat als 2009. Der Schluss, Sparer und Anleger hätten zu Lasten des Fiskus ein dickes Geschäft gemacht, ist allerdings falsch. Im Gegenteil: Aus den meisten Geldanlagen zogen die Sparer deutlich weniger Rendite als vorher. Sie hatten geringere Erträge und zahlen deshalb weniger Steuern, aber gerade in diesen Phasen in der Regel noch zu viel.

Wie die Inflation die Erträge aufzehrt
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