Donnerstag, 8. Juli 2010

China verschärft Preiskontrolle für seltene Metalle

Mehr Marktmacht: China produziert rund 95 Prozent aller seltenen Metalle, die für die Herstellung von High-Tech-Produkten benötigt werden. Künftig will die aufstrebende Wirtschaftsmacht die Preise sogar noch stärker kontrollieren.

Peking - Seltene Erdmetalle dürften bald teurer werden. Denn China verschärft seine Kontrolle über den Abbau dieser wichtigen Rohstoffe. Bereits in diesem Monat werde die Regierung ein einheitliches Preissystem für die Metalle einführen, die weltweit für die Herstellung von High-Tech-Produkten benötigt werden. Das berichtete am Donnerstag die staatliche Zeitung "China Daily". Das einheitliche System werde dazu führen, dass die Preise für die Metalle steigen und damit die chinesischen Produzenten mehr Einfluss auf dem Weltmarkt haben, sagte Analyst Peng Bo der Zeitung.

China produziert fast 95 Prozent der seltenen Erdmetalle. Dazu gehören 17 chemische Elemente wie etwa Neodymium und Lanthanum - sie werden für den Bau leistungsstarker Batterien gebraucht, die für Elektroautos benötigt werden. Auch bei der Herstellung von Windturbinen werden seltene Erdmetalle verwendet. Trotz steigender Nachfrage sind die Preise für seltene Erdmetalle in den vergangenen 30 Jahren nur um rund 20 Prozent gestiegen, wie die "China Daily" berichtete.

Die Führung in Peking versucht seit einigen Jahren, ihre Kontrolle über die seltenen Erdmetalle zu vergrößern. Die Produktion ist in diesem Jahr auf 89.200 Tonnen begrenzt, ein Plus von nur 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Neue Lizenzen zum Abbau sollen erst wieder ab Juni 2011 vergeben werden. Staatlichen Medien zufolge will die Regierung zudem künftig nur ausgesuchten staatlichen Firmen den Abbau erlauben.