Ein Plus von 50 Prozent in den ersten fünf Monaten dieses Jahres. Zu diesem Ergebnis kommt der Bereich Fremdwährungskonten der Comdirect. Hatte die Online Tochter der Commerzbank Ende 2009 gerade einmal 60 Millionen Euro in Franken, Doller, Yen und Co., sind es heute etwas mehr als 90 Millionen Euro. Ähnlich sieht es bei den Wettbewerbern von Cortal Consors aus, während die ING-Diba als Platzhirsch unter den Online Banken Fremdwährungskonten gar nicht im Angebot hat. Die Frankfurter verzeichnen, anders als viele Banken, auch keine steigende Nachfrage.
Dabei gibt es durchaus Unterschiede zwischen Nachfrage und den tatsächlichen Abschlüssen, wie eine BÖRSE ONLINE-Umfrage unter einigen Banken zeigt. „Es fragen zwar mehr Kunden als üblich nach Fremdwährungskonten. Wenn das Konto jedoch nicht für regelmäßige Dienstleistungen im Ausland genutzt werden soll, erlischt das Interesse oftmals nach Abgleich mit der persönlichen Anlagestrategie“, heißt es etwa bei der Deutschen Bank. "Währungen sind für erfahrene Anleger als Beimischung im Portfolio geeignet, um das Investmentrisiko breit zu streuen. So setzen Anleger auf Diversifikation durch Währungen, aber offensichtlich auch chancenorientiert mit Blick auf Währungsgewinne", sagt Sabine Münster von der Comdirect. So verzeichnet auch die Hamburger Sparkasse ein steigende Interesse vor allem an Schweizer Franken und Norwegischen Kronen, zwei Währungen, die gerade bei sicherheitsorientierten Anlegern beliebt sind. Das Argument der Sicherheit bringt auch Kunden aus dem Vermögensverwaltungsgeschäft dazu, ihre Eurobestände zugunsten von Franken zu reduzieren. Diese Entwicklung beobachtet VP Bank aus Liechtenstein.
Absolute Sicherheit bieten fremde Währungen beileibe nicht. Denn die Anlage in Devisen sind Spekulationen und die Zinsen auf Fremdwährungskonten liegen gerade bei den „sicheren“ Währungen wie dem Franken, der Norwegischen Krone oder dem Dollar im Null-Komma-Bereich. Hohe Zinsen gibt es etwa auf Konten in türikischer Lira - allerdings nicht ohne ein erhöhtes Risiko. So gilt die Türkei nicht als Musterland stabiler Zinsen.
Zum Beispiel in kanadischen Dollar. Der steht vor einem weiteren Durchbruch nach oben.