Mittwoch, 13. April 2011

Fressen - oder gefressen werden

Wohin nur mit dem ganzen Geld?
Hierzulande ist das M&A-Thema vor allem durch die beabsichtigte Fusion zwischen der Deutschen Börse und der NYSE Euronext wieder in das Bewusstsein einer größeren Öffentlichkeit zurückgekehrt. Mit dem Merger, der eigentliche eine Übernahme ist, entflammte nicht nur in die Finanzbranche eine längere Zeit vermisste Dynamik neu auf, die Transaktion lenkte auch die Aufmerksamkeit von Anlegern auf andere, mögliche Übernahmeziele. Die Voraussetzungen für eine Belebung und Neuauflage des gemeinhin zyklischen M&A-Geschäfts sind ohnehin schon seit längerem gegeben. Nach der letzten Finanzkrise sind die Bilanzen der meisten Unternehmen inzwischen aufgeräumt, Risiken abgeschrieben und die Barmittel kräftig angewachsen. Nicht selten kann man gar den Eindruck bekommen, dass ein gewisser Anlagenotstand eingesetzt hat. Wer wie die Business-Community Xing nicht eine Sonderausschüttung vornehmen will, dem bleibt meist nur die Option, in externes Wachstum zu investieren – ungeachtet der Probleme, die solche Zukäufe oft mit sich bringen. Unterstützt werden Überlegungen in diese Richtung von der weiterhin expansiven Geldpolitik mit ihren äußerst niedrigen Zinsen. Der jüngste Zinsschritt der EZB ändert an diesem Szenario kaum etwas. Geld bleibt nicht nur billig, es ist nach wie vor auch im Überfluss vorhanden. Man kann eine Belebung an der Fusions- und Übernahmefront somit nicht zuletzt als Indikator für den Fortschritt des von uns favorisierten CuB-Szenarios interpretieren.
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