Exxon erwägt einem Medienbericht zufolge die Übernahme von BP. Das Unternehmen ließ sich von der US-Regierung zusichern, dass einem Kaufangebot für BP keine regulatorischen Hürden im Weg stehen würden.
Der US-Ölkonzern Exxon erwägt einem Zeitungsbericht zufolge die Übernahme des britischen Wettbewerbers BP. Dazu habe die Exxon Mobil Corp in Washington um grünes Licht nachgefragt, berichtete die britische Zeitung "Sunday Times". Die US-Regierung habe Exxon und einem anderen US-Ölkonzern, bei dem es sich wahrscheinlich um Chevron handele, mitgeteilt, dass sie einer Übernahme der BP plc nicht im Weg stehen würde, berichtete die Zeitung unter Berufung auf eine Quelle in der Ölindustrie. Dabei könne der Wert von BP auf bis zu 100 Mrd GBP beziffert werden.
Den Kreisen zufolge sei nicht sicher, ob Exxon ein Übernahmegebot vorlegen werde. Die Gespräche in Washington deuteten jedoch darauf hin, dass das Interesse an BP gestiegen sei. Es habe Gespräche auf hoher Ebene gegeben, sagte ein Informant der Zeitung. Es sei zu früh von einem Übernahmegebot zu sprechen, doch Exxon treffe die dafür notwendigen Vorbereitungen. Ein Exxon-Sprecher habe der Zeitung gegenüber eine Stellungnahme abgelehnt.
BP gilt wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko und den resultierenden, kaum abschätzbaren Folgekosten als angeschlagen. Daher wird seit einigen Wochen über eine Übernahme des Konzerns spekuliert. Anfang Juli war aus Kreisen verlautet, dass BP mit zahlreichen Staatsfonds, darunter aus Abu Dhabi, Kuwait, Katar und Singapur, über eine Allianz gesprochen habe, um eine Übernahme abzuwehren.