Montag, 7. Juni 2010

Konferenz zu Sonnenaktivitäten in Washington am 8.6.

Am 8.6. findet in Washington D.C. das „Space Weather Enterprise Forum” im National Press Club statt. Diskutiert werden dort Auswirkungen von erhöhten Sonnenaktivitäten und Vorkehrungen für die Infrastruktur.

“Ich glaube, dass wir uns in einem Grenzbereich einer neuen Ära befinden. Das Weltraumwetter kann in unser tägliches Leben Einfluss nehmen wie bisher unser normales irdisches Wetter. Wir nehmen das sehr ernst.“ Richard Fisher, NASA’s Heliophysics Division"

Bereits vor zwei Jahren wurden die Auswirkungen von erhöhten Sonneaktivitäten durch die National Academy of Sciences erörtert. Es wurde festgestellt, dass unsere Technologien des 21. Jahrhunderts sehr verwundbar sind. So können das Energieversorgungsnetz, GPS-Navigation, Luftverkehr, Finanztransaktionen und Notfallfunkverbindungen vollkommen lahmgelegt werden. Die Academy warnte, das ein Jahrhundert-Sonnensturm 20mal schwerwiegender sein könnte als der Hurricane Katrina im Jahr 2005.

Die möglicherweise dramatischen Folgen könnten abgemildert werden, wenn vor einem Sonnensturm gewarnt wird und Vorkehrungen getroffen werden. Wenn Satelliten im „Safe Mode“ geschaltet und Transformatoren abgeschaltet werden, könne das Stromnetz vor elektrischen Schäden durch Überspannung geschützt werden. Voraussetzung dafür ist aber eine präzise Vorbereitung, die durch die NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) erfolgen soll.

„Weltraumwetter-Prognosen sind momentan noch in der Anfangsphase, aber wir machen schnelle Fortschritte“, so Thomas Bogdan, Director of NOAA’s Space Weather Prediction Center in Boulder, Colorado. Er sieht die Zusammenarbeit zwischen der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) und der NASA als unabdingbar. Bereits heute stellt die NASA der NOAA sämtliche Daten ihrer Satelliten für Auswertungen zur Verfügung.

Das Jahr 2010 markiert das vierte Jahr in Folge, in dem sich Gesetzgeber, Entscheidungsträger und Forscher versammeln, um sich bezüglich des Weltraumwetters auszutauschen. Verschärfter Fokus soll lt. den Organisatoren des Space Weather Enterprise Forums in diesem Jahr auf der kritischen Infrastruktursicherung liegen. Das Ziel wird sein, die nationale Handlungsfähigkeit im Falle eines potentiell verwüstenden Weltraumwetterereignisses (z.B. Sonnensturm) zu verbessern und im Vorfeld Vorbereitungen zu treffen, damit Schlimmeres verhindert werden kann.

“Die Sonne wacht auf aus einem tiefen Schlummer und wir erwarten in den nächsten Jahren erhöhte Sonnenaktivitäten. Gleichzeitig entdeckten wir eine nie da gewesene Sensibilität für Sonnestürme.“
Richard Fisher, NASA’s Heliophysics Division.