Mittwoch, 9. Juni 2010

Goldpreis-Manipulation: "Alle sind betrogen"

Der Goldpreis steigt zwar, er ist aber immer noch nicht entfesselt. Notenbanken manipulieren den Preis nach unten. Regierungen drücken den Goldpreis, seitdem man begonnen hatte, Gold als Geld zu betrachten. MMnews Interview mit GATA Chef Chris Powell über die Folgen der Preismanipulation: "Alle sind betrogen".

Von Lars Schall Original Inverview in englisch: "Everyone is deceived"

Herr Powell, Ihre Organisation GATA wurde 1999 gegründet. Was veranlasste Sie und Bill Murphy zu diesem Schritt?

Wir nahmen eine insgeheim verabredete Manipulation des Goldmarktes wahr und erachteten diese als Verstoß gegen das Anti-Trust-Gesetz und auch als moralisch falsch.

Ist das Bestreben, den Goldpreis zu manipulieren, eine Entwicklung, die sich nur seit Mitte der 90-er abspielte, oder gab es bereits in früheren Jahrzehnten Ambitionen, so zu handeln?

Regierungen manipulierten den Goldpreis, seitdem man begonnen hatte, Gold als Geld zu betrachten. Als das Zentralbankenwesen sich entwickelte und immer komplexer wurde, begann es, den Goldpreis auf heimlichere Weise zu manipulieren, und diese Heimlichkeiten erhöhten die Auswirkungen der Manipulation.

Für einen Großteil der 70-er Jahre hatte der Goldpreis eine Art intimer Beziehung zum Ölpreis. Sehen Sie auch Ähnlichkeiten im letzten Jahrzehnt?

Weniger, da beide Märkte zunehmend mit Derivaten manipuliert wurden, Öl ging sowohl hoch wie auch runter.

Ist ein hoher Ölpreis gut für den Goldpreis?