Dienstag, 8. Juni 2010

Dreckige Waffen, deutsches Geld

Dass Kapital keine Moral hat, ist nicht wirklich etwas Neues. Dass diverse deutsche Banken auch mit Streumunition gutes Geld verdienen eher schon. Aktuelle Recherchen von Nichtregierungsorganisationen unter dem Dach der „Cluster Munitions Coalition“ (CMC) belegen: Die Deutsche-Bank-Tochter DWS investiert in mehrere ausländische Firmen, die Streumunition produzieren oder verkaufen. Trotz des seit Juni 2009 gültigen Verbots, das jeglichen Umgang mit Streumunition untersagt. Das berichtet am Montag das ARD-Magazin Report Mainz. „Wer DWS-Fonds erwirbt, muss damit rechnen, an Herstellern von Streumunition beteiligt zu sein“, so Thomas Küchenmeister vom Aktionsbündnis Landmine.de.

„Wir wollen ausdrücklich in keinerlei Transaktionen mit Personen-Landminen, Streubomben oder ABC-Waffen involviert sein“, hat der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann, 2008 erklärt. Die Realität abseits dieser Lippenbekenntnisse ist offenbar eine andere.

Die CMC-Studie belegt: Die Deutsche Bank ist an elf Finanzgeschäften mit Firmen beteiligt, die Streumunition herstellen oder damit handeln. Am Rande: Auch mittels Beteiligungen in Uranmunition – dank derer die Krebsraten etwa im Kosovo und Bosnien in ungeahnte Höhen geschnellt sind – und Atomwaffen arbeitet das führende deutsche Finanzunternehmen an seiner Gewinnmaximierung.


15 Milliarden kann man mit einer Halbierung unserer Kriegsstreitkräfte locker einsparen. Solche Geschäfte müssen noch zusätzlich besteuert werden. Damit kommen bestimmt noch ein paar Milliarden ein. Aber es ist einfacher, einer armen Sau noch den letzten Rest an Leben wegzunehmen. Der hat nämlich keine Lobby.