Montag, 26. April 2010

USSA vor einem Bürgerkrieg?

Seit der Wahl von Barack Obama zum Präsidenten hat die Zahl der rechtsextremen Gruppierungen in den USA stark zugenommen. Auch der Ku-Klux-Klan verzeichnet neuen Zulauf. US-weit gibt es 150 bis 200 Untergruppen, eine der größten sind die "Knights of the Ku-Klux-Klan".

Es ist ein Ku-Klux-Klan-Treffen in Arkansas, aber es sieht aus wie ein Ferienlager. Kinder toben auf dem großen Klettergerüst, Erwachsene spielen Tischtennis. Weiße Kapuzen-Kutten sucht man hier vergeblich und an dem großen Lagerfeuer werden Marshmallows geröstet - und keine Kreuze verbrannt. Der friedliche Eindruck ist aber dahin, sobald die Teilnehmer den Mund aufmachen. Denn sie sehnen sich zurück ins weiße Amerika der Vergangenheit, ohne sogenannte "Rassen"-Mischer, einem starken Amerika, das nicht durch ethnische Vielfalt geschwächt werde.

Mit auf der Bank am Lagerfeuer sitzt Thomas Robb, ein Mittsechziger mit freundlichem Gesicht, der gerne Kleinkinder tätschelt und auch Hunde am liebsten in der Farbe weiß sieht. Robb ist der Nationale Direktor der "Knights of the Ku-Klux-Klan". Bis vor ein paar Jahren trug er noch den Titel "Grand Wizard" - großer Hexenmeister. Aber jetzt wollen die "Knights" moderner sein - und weniger furchteinflößend. "Wie jede gute Firma überarbeitet auch der Klan ab und zu seine Verkaufsstrategie", sagt Robb. Man wolle attraktiv sein für die ganz normalen Amerikaner, die sich nicht als rechtsextrem einstufen, aber unter der Wirtschaftskrise leiden, vielleicht ihren Job verloren und das Gefühl haben, dass die USA auf dem falschen Kurs seien.

"Gewalt hat bei uns keinen Platz", betonen die Knights. Die weiße Kutte wird nur noch selten ausgepackt. Obwohl Thomas Robb sie eigentlich nicht als vorbelastet ansieht - sie sei einfach Tradition, Richter trügen ja auch Roben. Und was ist mit den Brandstiftungen und Lynchmorden der Vergangenheit? Das sei "ein Hollywood-Mythos", antwortet Robb.
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