Freitag, 23. April 2010

Moderner Kreuzritter

Zu Guttenberg zog heute im Untersuchungsausschuss zur “Kundus-Affäre” seinen Kopf aus der Schlinge, “zufällig” (Zit. Welt online) zeitgleich forderte die Kanzlerin in einer Regierungserklärung im Bundestag “mehr Rückhalt für die deutschen Soldaten” – der “Afghanistan-Einsatz” sei “alternativlos; die Folgen eines Abzugs wären „weit verheerender als die Folgen der Anschläge vom 11. September 2001“ (zit. welt.online)

Kaum vorstellbar für die, die sich mit diesem Tag und seinen Auswirkung auf Menschenrechte und Weltfrieden befasst haben – aber wohl jeder hat die rauchende Türme, aus denen Menschen springen und Bilder wie nach einem Bombenangriff vor Augen, erinnert sich der Tausenden Toten – “Menschen wie Du und ich” – ein normaler, sonniger Morgen im September in der größten Metropole der freien Welt…

Der Abwehr solchem Horrors also dient Deutschlands Einsatz in Afghanistan? Und wir quälen wir die Regierung, es “Krieg” zu nennen, ergötzen uns über deren Umgangssprache und schreien wegen der ersten zivilen Opfer: “Zurück! Krieg aus!”?

Der Katholische Militärbischof Walter Mixa (Augsburg) hat zum 01. März 2010 im Institut für Theologie und Frieden ein“Zentrum für ethische Bildung in den Streitkräften” (ZEBIS) errichtet.

“In diesem Zentrum sollen”, so der Webauftritt der Katholischen Seelsorge bei der Bundeswehr, nicht nur “die Militärseelsorger/innen für ihre Aufgabe, ihren Beitrag zur ethischen Bildung der Soldatinnen und Soldaten im Rahmen des lebenskundlichen Unterrichts zu leisten, fortgebildet werden”, sondern “darüber hinaus” , biete es Angehörigen der Bundeswehr – “zumal solchen mit Führungsverantwortung” – “in enger Zusammenarbeit” mit bereits bestehenden Einrichtungen der Bundeswehr, “in denen Themen einer soldatischen Berufsethik vermittelt werden (), eine berufs- und friedensethische (Weiter-) Qualifikation an.”

Bei einer Eröffnungsfeier am 12. April übergab “Militärbischof Walter Mixa” in Anwesenheit des Weihbischofs des Erzbistums Hamburg und ranghoher deutscher Militärs der nun Direktorin des Zentrums “und ausgewiesenen Sozialethikerin”, Dr. Veronika Bock die Ernennungsurkunde und das Zentrum seiner Funktion.

“Bei der Eröffnungsfeierlichkeit”, so der Bericht, “die das Hamburger Bläserensemble „Elbe-Brass“ musikalisch begleitete,” – gab Mixa die “frühzeitig () ihm…zusammen mit dem damaligen Generalinspekteur General Schneiderhan in den Blick genommen ersten Überlegungen zur Änderung der “Zentralen Dienstvorschrift für den Lebenskundlichen Unterricht” als Gründungsidee aus.

Was Lebenskundliche Unterricht sei, erfährt man auf der Homepage auch: