Freitag, 23. April 2010

Kanadischer Dollar arbeitet am Ausbruch - Hier ist der Grund

Das statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) meldete heute die Daten zur Staatsverschuldung und zum Staatsdefizit in der Eurozone (EU16) und der EU27 für 2009. Das öffentliche Defizit und der öffentliche Schuldenstand stiegen in der Eurozone wie auch in der EU27 deutlich an. Das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte hingegen, in der Eurozone auf 8,9779 Billionen Euro 2009, nach 9,2589 Billionen Euro 2008!

In der Eurozone stieg das Staatsdefizit im Verhältnis zum nominalen BIP von 2,0% bzw. 181,176 Mrd. Euro im Jahr 2008 auf 6,3% bzw. 565,111 Mrd. Euro im Jahr 2009 an! In der EU27 ging es „aufwärts“ von 2,3% auf 6,8%, dies entsprach einem Defizit von 801,866 Mrd. Euro!

Vier PI(I)GS-Staaten tauchen mit ihrem enorm hohen Staatsdefizit 2009 in der Rangliste der Defizitsünder unter den ersten Fünf in der EU27 auf!

Eurostat meldet die Daten für Griechenland sogar unter Vorbehalt und hält eine Revision der Daten für 2009 zwischen 0,3-0,5 Prozentpunkte, nach einer abschließenden Untersuchung für möglich!

In Folge dieser Eurostat-Meldung und der Herabstufung der Bonität Griechenland durch die Ratingagentur Moody's von A2 auf A3 und damit einer Kreditwürdigkeit von nur noch 4 Stufen über Ramschstatus explodierten die Zinsen für griechische Staatsanleihen! Die 10-jährigen Staatsanleihen schossen heute auf 8,84% und notieren unglaubliche 579 Basispunkte über den deutschen 10-jährigen Staatsanleihen mit 3,05% und dies unter dem Dach einer gemeinsamen Währung!

Dabei ist Griechenland durchaus bemüht sein Staatsdefizit zu senken. In den ersten 3 Monaten 2010 sank es kumuliert um -42,2% auf -4,324 Mrd. Euro, nach -7,482 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum! Nur interessiert dies aktuell niemanden mehr, der Vertrauensverlust und die spekulative Wut gegen Griechenland dominieren die Geschehnisse! Eine Refinanzierung der griechischen Staatschulden kommt bei dem aktuellen Zinsen am Kapitalmarkt einem Fiasko nahe, zumal auch die Zinssätze für kurzfristigere, wie die 2-jährigen griechischen Staatsanleihen durch die Decke gehen, von 7,78% gestern auf unglaubliche 10,22% heute! Der Aufschlag zur 2-jährigen deutschen Staatsanleihe mit nur 0,86% ist atemberaubend bzw. 936 Basispunkte!



Zur Entwicklung des Loonie hatte ich die letzten Tage bereits mehrfach gejubelt. Jetzt arbeitet er kräftig an seinem Ausbruch. Das liegt erstens an der Ankündigung der kanadischen Notenbank, die Zinsschraube anzuziehen und zweitens an den in diesem Artikel genannten Gründe für den schwachen Euro. Dabei sind selbst diese katastrophalen Zahlen zur Staatsverschuldung im Euroland noch geschönt. Die Wahrheit sieht bestimmt noch viel schlimmer aus. Pari zum kanadischen Dollar ist in meinen Augen binnen 2 Jahren möglich. Damit macht man aus 10000 Dollar (jetzt 7500 Euro) 10000 Euro in 24 Monaten. Leider, leider gehen diese Währungsgewinne für Preissteigerungen bei den Industriemetallen wieder drauf. Das treibt die Inflation (und mein Depot), diese den Goldpreis, dieser mein Depot usw. usf. Ich rate übrigens dringend von griechischen Staatsanleihen ab. Auch wenn ein Yield von 11% sehr sehr verlockend ist. Die griechen das nicht gebacken und werden aus dem Euro in den Hades gekickt. Geld Fujiyama!