Montag, 28. Dezember 2009

Neues von Goldman Suckz

Große Investmentbanken bündelten Kreditmüll, verkauften ihn weiter und wetteten anschließend auf einen Kurscrash. Damit verdienten Goldman Sachs & Co. Milliarden. Nun ermittelt die SEC, ob Banken die riskanten Papiere vorsätzlich verkauft haben, um anschließend auf ihren Wertverfall zu spekulieren.
Die US-Behörden prüfen, ob Banken riskante Papiere vorsätzlich an Kunden verkauft haben, um anschließend auf ihren Wertverfall zu wetten. Das berichtet die "New York Times". Die Aufsichtsbehörden SEC und Finra untersuchten derzeit den Verkauf von besicherten Schuldverschreibungen durch große Investmentbanken. Ins Visier seien dabei Goldman Sachs, Morgan Stanley und die Deutsche Bank geraten.
Dem Bericht zufolge befinden sich die Untersuchungen noch im Anfangsstadium. Die Prüfer interessierten sich vor allem dafür, ob die Banken Handels- oder Wertpapiervorschriften gebrochen hätten, indem sie die besicherten Schuldverschreibungen (CDOs) an Investoren verkauft und anschließend mit Hilfe von Kreditderivaten gegen ihre Kunden gewettet hätten.
Goldman Sachs hätte schon 2006 die "Daumen" für den US-Hypothekenmarkt nach "unten" gerichtet. Dies sei jedoch nur intern verbreitet worden. Vielen Investoren sei diese Einschätzung der Lage vorenthalten worden, so die "New York Times". Gleichzeitig hätte das Haus Derivate konstruiert, um bei einem Kursverfall kräftig zu profitieren. Der Clou: Die "uninformierten" wurde die "Long"-Seite dieser Derivate angedreht, die Insider spekulierten dagegen auf einen Crash.
Mit speziellen Produkten konnten man sogar auf verschiede Chargen von Hypothekenkrediten direkt auf sinkende Preise spekulieren. Doch diese "Werkzeuge" mit dem Namen "Abacus" wurden hauptsächlich von Goldman Sachs intern eingesetzt. Nur gelegentlich wurden diese Papiere, die auf einen Hypotheken-Crash spekulierten, auch an ausgesuchte Hedgefondsmanager verkauft. Laut Bloomberg hatten allein diese "Abacus-Deals" ein Volumen von über 10 Milliarden Dollar.
In einigen Fällen seien die Papiere anscheinend absichtlich mit besonders riskanten Hypotheken überfrachtet worden, damit diese bei einem Absturz des Häusermarktes auch tatsächlich schlecht abschneiden würden, wie die Zeitung weiter berichtete. In anderen Fällen hätte man angeblich Rating-Agenturen gebeten, den Inhalt von Kreditmüll-Paketen positver zu bewerten, um entsprechend billiger in die Short-Positionen einsteigen zu können.
Finra, SEC und die Deutsche Bank wollten sich zu dem mehrseitigen Entüllungsreport in der "New York Times" nicht äußern. Morgan Stanley war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Goldman Sachs teilte mit, entsprechende Vorgänge und Zusammenhänge seien den Investoren wohlbekannt.


Der Vampir des Systems hat wieder zugeschlagen!