Sonntag, 5. Februar 2012

Deutsche Bank: Gewinn mit Wette auf den Tod

Deutsche Bank lockt mit neuartiger Geldanlage: Die Spekulation auf den Tod von Menschen. db Kompass Life 3: Je früher die sogenannten Referenzpersonen des Fonds sterben, desto höher ist der Gewinn für die Anleger.

Die Deutsche Bank gerät in die Kritik wegen eines Anlagefonds, bei dem auf Lebenserwartung von Menschen spekuliert wird. "Dies ist mit unserer Wertordnung, insbesondere der in ihrem Mittelpunkt stehenden Unantastbarkeit der menschlichen Würde, kaum in Einklang zu bringen", schreibt die Ombudsstelle des Bankenverbands an einen Anleger, der sein Geld zurückfordert.

Wie DER SPIEGEL in seiner neuen Ausgabe schreibt, muss nun ein Gericht die Frage klären, ob die "Wette auf die Lebensdauer eines ausgewählten Personenkreises nicht gegen sich aus unserer Sittenordnung ergebende Verhaltensverbote verstößt". Der "db Kompass Life 3" ist der morbideste von drei Lebensversicherungsfonds, für die die Deutsche Bank über 700 Millionen Euro bei Kleinanlegern eingesammelt hat.

Normalerweise kaufen solche Fonds Lebensversicherungen auf, um im Todesfall die Versicherungssumme zu kassieren. Beim Kompass Life 3 ging die Deutsche Bank weiter: Sie kaufte keine echten Policen mehr. Stattdessen bot sie den Anlegern eine Art Wette auf die Restlebensdauer von rund 500 Personen an, die von einer "Tracking Company" regelmäßig kontaktiert werden.
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