Es erscheint als durchaus erfrischend, neben den üblichen Kommentaren zur Schuldenkrise, in einer namhaften und respektierten Zeitung einen Bericht zu lesen, der das Problem endlich in seinem Kern beleuchtet: Kapitalkonzentration widerspricht den Grundprinzipien der Demokratie! „Durch ihre hohe Staatsverschuldung haben sich die Demokratien abhängig gemacht“, schreibt Wirtschaftswissenschaftler Ulrich Blum in einem Artikel mit dem aussagekräftigen Titel „Zerschlagt das Finanzkartell“ in der Financial Times.
Schon zu lange hätten wir es uns zu gut gehen lassen. Den Griechen fehle es an Arbeitsmoral und außerdem hinterziehen sie regelmäßig Steuern. In Deutschland seien die Löhne zu hoch, um auf den internationalen Märkten konkurrenzfähig zu sein. Was wird nicht alles geäußert, um Erklärungen für die katastrophale Finanzlage aller westlichen Staaten vorzubringen. Dabei steht ein einziges Problem im Vordergrund, das es von Anfang nicht hätte geben dürfen: Eine exorbitante Verschuldung!
Von den Massenmedien beinahe restlos ignoriert, veröffentlichten die beiden österreichischen Wirtschaftswissenschaftlicher Otmar Pregetter und Franz Hörmann im Vorjahr ihr Buch: „Das Ende des Geldes“, in dem endlich einmal ausführlich erklärt wurde, wie Geld überhaupt entsteht und dass es eigentlich gar nicht notwendig gewesen wäre, dass Staaten sich derart verschulden. Am Sonntag erschien in der Financial Times ein Artikel von Ulrich Blum, Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle, von 2004 bis 2011. Und schon die ersten beiden Sätze beleuchten, mit welchem Problem wir tatsächlich konfrontiert sind: „Die Finanzkrise bedroht unsere Demokratie. Wie kann die Politik die Hoheit zurückgewinnen?“
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