"Seit der Euro-Bargeldeinführung im Jahr 2002 stiegen die Verbraucherpreise bis November 2011 jährlich um durchschnittlich 1,6 % an. In den zehn Jahren davor lag die Preisänderung bei durchschnittlich + 2,2 % gegenüber dem Vorjahr. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der Euro-Bargeldeinführung vor fast zehn Jahren, am 1. Januar 2002, mit. Allerdings waren Anfang der 1990er Jahre im Zuge der deutschen Vereinigung besonders starke Preisanstiege zu beobachten. In den letzten sechs D-Mark-Jahren (1996 bis 2001) lag die durchschnittliche Jahresteuerung bei 1,4 %. Betrachtet über die gesamte D-Mark-Zeit, also von Mitte 1948 bis Ende 2001, war die durchschnittliche jährliche Inflation mit + 2,6 % höher als bislang in der Euro-Bargeldzeit."
Doch da werden wieder einmal Äpfel mit Birnen verglichen. Die 1,6 % für den Euro sind nicht mit den 2,2 % für die DM vergleichbar. Denn in die 10 Jahre DM fallen die hohen Preissteigerungen des Wiedervereinigungsbooms der Jahre 1992-94, und umgekehrt in die 10 Jahre Euro der seit 80 Jahren einmalig tiefe Einbruch durch die Kreditkrise mit einem Rückgang der Preissteigerungsrate auf nur 0,4 % im Jahre 2009. Auch der Vergleich mit der längerfristigen Entwicklung der DM seit 1948 ist unzulässig, weil darin die beiden Ölpreisschocks enthalten sind (Abb. 17212).
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