Die Insolvenz des US-Brokers MF Global sorgt für Aufregung an den Handelsplätzen für Baumwolle, Metalle und Erdgas. Den MF-Händlern wird der Zutritt zu den Börsen untersagt. Handelspartner versuchen hektisch, ihre Positionen aufzulösen.
Die Insolvenz des US-Brokers MF Global sorgt für Verwerfungen im Handel an den Terminmärkten. Mehrere Börsen, wie die Hong Kong Mercantile Exchange und die London Metal Exchange, haben MF Global und seine Töchter vom Handel ausgeschlossen. In Australien wurde der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge am Dienstag der komplette Handel mit Getreide- und Baumwoll-Futures und Optionen ausgesetzt, weil nach Ansicht des Börsenbetreibers ASX ein geregelter Handel gefährdet sei.
Ein australischer Rohstoffhändler sagte Bloomberg: „Wir sitzen hier auf gewaltigen Risiken, die wir nicht absichern können.“ MF Global handelte mehr als 80 Prozent aller Baumwollkontrakte an der australischen Börse.
Bereits am Montag hatten die zur amerikanischen CBOE und zur ICE gehörenden Handelsplätze Geschäfte mit MF Global untersagt. Lediglich die Abwicklung bestehender Geschäfte sei noch erlaubt. Bloomberg berichtet, dass Angestellten des insolventen Brokers der Zutritt zum Handelssaal verwehrt worden sei. Die Nachrichtenagentur berichtet weiter, dass der Handel mit Gold-, Rohöl, Erdgas- und Geteidefutures nahezu zum Erliegen gekommen sei, auch weil die Marktteilnehmer sich vor allem darauf konzentrierten, ihre Positionen mit MF Global glattzustellen.
Ein australischer Händler sagte, die Pleite von MF Global könnte dazu führen, dass sich mehrere Häuser nun aus dem unregulierten außerbörslichen Handel (Over-the-counter, OTC) zurückziehen könnten. „Wer ein OTC-Abkommen mit MF Global hat, das nicht über ein Clearinghaus abgewickelt wird, der könnte ein großes Problem haben. Aber wir wissen noch nicht, wer das ist.“
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