Kritik an den bedrückenden Mißständen der derzeitigen neoliberal geprägten Globalisierung der Welt stoßen oft auf den Einwand, Globalisierung habe es schon immer gegeben. Der Historiker Prof. Osterhammel von der Universität Konstanz meinte in seinem Buch zur Geschichte der Globalisierung:
"Wenn es einen Wendepunkt gegeben hat, von dem an die Globalisierung ein zentrales Element der Geschichte und vieler menschlicher Erfahrungen geworden ist, dann war dies nicht im 20. Jahrhundert gewesen sondern in der frühen modernen Periode der Entdeckungen und des Sklavenhandels. Als sich die Globalisierung in den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts beschleunigte, ist das nicht mehr irgendetwas Besonderes gewesen. Die Merkmale, von denen behauptet wird, daß sie so charakteristisch für das derzeitige Zeitalter der Globalisierung seien, sind tatsächlich auch zu früheren Zeiten vorhanden gewesen."
Doch die neue neoliberale Form der Globalisierung ist nicht einfach eine bruchlose Fortsetzung älterer Formen. Das wird in den globalisierungskritischen Lagern des linken politischen Spektrums vieler Länder von USA bis Frankreich begriffen, nicht aber in Deutschland. Die Parteiprogramme und Grundsatzpapiere von SPD und Linke ordnen Globalisierung eher in eine Form notwendiger Entwicklungshilfe des Nordens gegenüber dem Süden ein, reicher gegenüber armen Ländern also. Außerdem wird Deutschland bezogen auf die Globalisierung als Gewinner der Globalisierung eingeordnet. So meint der der Linkspartei und ihren Nachdenkseiten nahestehende frühere Lafontaine-StaatssekretärFlassbeck zur Kritik an der Globalisierung:
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