Der Erste Weltkrieg hätte eigentlich der letzte Krieg sein sollen. So glaubte, so hoffte man, denn moderne Technologien bescherten zuvor nie gekannte Qualen. Doch es folgte ein Zweiter Weltkrieg, Korea, Vietnam, Irak, Afghanistan, Libyen, um nur die bekanntesten zu nennen. Und weitere könnten – werden – folgen. Wem dienen Kriege wirklich? Das Volk des unterlegenen Staates leidet. Auch die Bevölkerung der Siegermächte zieht keinen Nutzen aus den militärischen Erfolgen, denn sie finanziert den Krieg mit ihren Steuergeldern, sieht zu, wie ihre Staaten immer tiefer in einem Schuldenmeer versinken. Wer also könnte Interesse daran haben, Kriege zu führen?
Erich Maria Remarques Klassiker „Im Westen nichts Neues“ beschreibt wohl besser als jedes andere Werk, wie drastisch anfängliche Begeisterung für den Krieg von Schreckenserlebnissen abgelöst wird. Fast ein Jahrhundert ist seit damals vergangen und es scheint, als hätte die Menschheit nichts dazugelernt. Die Menschheit, Menschen als Individuen, vielleicht doch, aber nicht die Drehbuchschreiber für die Bühne des großen Welttheaters.
Die mittlerweile verbreiteten Ausreden, um Länder anzugreifen, scheinen dabei noch fadenscheiniger als jene der Vergangenheit. Irak sei eine Bedrohung für den Weltfrieden gewesen, die dort lebenden Menschen mussten von ihrem Diktator befreit werden, und Afghanistan musste befreit werden, und Libyen musste befreit werden. Und worum ging es davor, in Korea und in Vietnam? Die Menschen mussten vor dem drohenden Kommunismus gerettet werden. Und immer wieder starben Tausende, Hunderttausende, Millionen.
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