Donnerstag, 29. September 2011

Wall Street und CIA

Die Central Intelligence Agency ist ein Geschöpf zur Wahrung langfristiger Wirtschaftsinteressen der Wall Street. Die Verbindung fällt recht offensichtlich aus, wenn man sich vor Augen hält, wer an der Schaffung der CIA im Jahre 1947 und ihrer nachfolgenden Entwicklung entscheidend beteiligt war.

Von Lars Schall

Der nachfolgende Artikel ist ein Auszug aus dem Buch „Mordanschlag 9/11. Eine kriminalistische Recherche zu Finanzen, Öl und Drogen“, das alsbald im Schild Verlag erscheinen wird. Ausgangspunkt des Textes “Wall Street und CIA“ ist der vorangehende Nachweis, dass sich die CIA spätestens seit 1977 für das Phänomen des globalen Peak Oil zu interessieren begann.

Wall Street und CIA

Wenn sich die CIA für Peak Oil interessiert, lässt das insofern aufhorchen, da der Auslandsgeheimdienst der U.S.A., jene Central Intelligence Agency, zur Wahrung langfristiger Wirtschaftsinteressen der Wall Street kreiert wurde. Die Verbindung fällt recht offensichtlich aus, wenn man sich vor Augen hält, wer an der Schaffung der CIA im Jahre 1947 und ihrer nachfolgenden Entwicklung an entscheidender Stelle beteiligt war.

Der Vorgänger der CIA, das Office of Strategic Services (OSS), wurde im Laufe des Zweiten Weltkriegs mit Hilfe von Führungspersonal der Wall Street-Investmentbank Dillon Reed ins Leben gerufen. Das Hauptquartier des OSS lag im New Yorker Finanzdistrikt.i Maßgeblich beeinflusst wurde seine Gründung ferner durch das Special Operations Executive (SOE), einer Abteilung des britischen Geheimdienstes, die ihrerseits dem Ministerium für Wirtschaftskriegsführung zugeordnet war.ii Chef des OSS war von 1942 bis 1945 William Joseph Donovan, Mitbegründer der bis heute bestehenden Wall Street-Anwaltskanzlei Donovan, Leisure, Newton, and Irvine. Von 1945 bis 1947 bestand zunächst eine Rumpforganisation des OSS unter dem Namen Central Intelligence Group als Teil des Außenministeriums unter dem verantwortlichen General H. S. Vandenberg fort. Für die Umsetzung solch ambitionierter Pläne, wie sie in der Grand Area-Strategie und der „Politik der offenen Tür“ des Council on Foreign Relations im Zuge der von der Rockefeller-Stiftung finanzierten “War and Peace Studies“ zum Ausdruck kamen, bedurfte es jedoch eines weitaus größeren Nachrichtendienstes, als es die Central Intelligence Group darstellte, und also wurde die CIA nicht zuletzt auf Betreiben von Investmentbankern wie James V. Forrestal und Ferdinand Eberstadt durch den am 26. Juli 1947 verabschiedeten “National Security Act“ aus der Taufe gehoben.iii