Ein Dreivierteljahr vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein bahnt sich überraschend ein Rücktritt des CDU-Spitzenkandidaten Christian von Boetticher an. Führende Christdemokraten rechneten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur fest mit einer solchen Entscheidung bei einer Sondersitzung des geschäftsführenden Vorstands.
Hintergrund ist offenbar ein inzwischen beendetes Verhältnis des seinerzeit unverheirateten Landespartei- und Landtagsfraktionschefs: "Es geht um eine frühere Liebesbeziehung mit einer damals 16-Jährigen", sagte ein persönlicher Berater des 40-Jährigen. "Es liegen keine Rechtsverstöße vor", betonte er. Es könne allenfalls um moralische oder politische Beurteilungen gehen. Im Frühjahr 2010 - also weit vor seiner Kür zum Spitzenkandidaten - habe von Boetticher die Beziehung beendet.
"Das geht einfach nicht. Das kann man der Partei und der Bevölkerung insgesamt nicht zumuten", sagte ein einflussreicher Christdemokrat, der ein Aus für den Juristen von Boetticher als Spitzenkandidat und CDU-Landeschef für unvermeidlich hielt. Das war bei weitem keine Einzelmeinung. Sollte der 40-Jährige nicht selbst seinen Rückzug anbieten, "dann würden wir ihn zwingen", hieß es aus Führungskreisen der Nord-CDU.
"Mehr als eine nur rechtliche Dimension"
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