Dabei ist die „schlimmste Krise seit dem 2. Weltkrieg“ (EZB-Chef Trichet) noch längst nicht vorbei. Zwar sind die Renditen für spanische und italienische Staatsanleihen gefallen. Dies ist aber eine Folge der Intervention der EZB - und niemand weiß, wie lange die Zentralbank Spanien und Italien noch stützen kann und will. Ähnlich die Lage an den Aktienmärkten: Sie reagierten erleichtert auf die jüngste Stellungnahme der US-Notenbank Fed - doch niemand weiß, ob nicht schon morgen eine neue Panik ausbricht.
In dieser fragilen Lage wäre es, ähnlich wie nach dem Zusammenbruch der Lehman Brothers, an der Politik, das Kommando zu übernehmen und den Weg nach vorne zu weisen. Doch zumindest in Europa ist davon nichts zu erkennen. Die EU-Kommission teilte mit, sie wolle nun erst einmal abwarten - offenbar will sich Kommissionschef Barroso nicht noch einmal die Finger verbrennen wie letzte Woche. Sein Brandbrief an die 17 Chefs der Eurozone hatte für Wirbel gesorgt; sein Appell zum Handels verhallte ungehört.
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Man muss nicht nachplappern, was Trichet "unbedacht" gesagt hat. Er hat sich bestimmt was dabei gedacht. An einem starken Euro hat keiner ein Interesse, denn das wäre das Ende unserer Wirtschaft in Europa. Der Kasper hat genau gewusst, was er da sagt.