Montag, 1. August 2011

Der Letzte macht das Licht aus

Diskussionen über Währungen, Anleihemärkte oder gleich das ganze Finanzsystem wirken oft abstrakt. Zum Teil ist dies gewünscht. Wie jede andere Branche hat auch die Wirtschaft für einfachste Zusammenhänge schlau klingende Vokabeln zur Hand, um einen möglichst wichtigen Eindruck zu machen. Die grundlegenden Zusammenhänge sind jedoch oft einfach und nachvollziehbar…

Die aktuelle Debatte über die Währungsunion, einen Erhalt derselben, eine mögliche alternative Zusammensetzung oder gleich eine Abschaffung der Einheitswährung mündet oft in Auseinandersetzungen über das Geld an sich. Ein durchaus interessantes Thema, dennoch wollen wir hier auf einen eher praktischen Aspekt einer möglicher extremen Abschwächung des Euro eingehen.

Bei den zahlenmäßig zunehmenden Artikeln über ein ja oder nein zur durch Steuergelder gestützten Refinanzierung griechischer Anleihen wird von weiten Teilen der Politik gern auf die Kosten hingewiesen, die entstünden, wenn die Schulden nicht refinanziert würden. Im Eifer des Gefechts – oder auch aus Unkenntnis der Situation – werden die Kosten eines Erhalts des status quo allzu oft auf die Summen reduziert, die offen ersichtlich sind. Das sind bei den mit den unzutreffenden Namen „Rettungspakete“ benannten Refinanzierungen die Summen der garantierten Kredite. Diese Sicht der Dinge ist zwar einfach aber leider zu kurzsichtig. Schnell, sicher, falsch wie ein sehr geschätzter Kollege einst treffend formulierte.
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