Papier ist geduldig. Man kann wunderschöne Rettungspläne auf Papier präsentieren. Man rechnet sich die Welt schön, dass wenn das und das passiert, das Problem gelöst werden könnte. Allerdings hat das letzte Rettungspaket genau so eine rosige Weltschau als totsichere Lösung des Griechenlands präsentiert. Damit sollten dann bis 2012 alle Refinanzierungskosten des griechischen Staates abgedeckt sein und damit Griechenland auf keine Refinanzierung durch den Kapitalmarkt angewiesen sein. Das überzeugte die Kapitalmärkte aber am Ende nicht.
Als nächstes wurde ein 750 Milliarden Euro großer Rettungsschirm kreiert, der später als EFSF institutionalisiert wurde. Die Hypothese, wenn die ganze Gemeinschaft für die Krisenländer eine Bürgschaft übernimmt, dann kehrte das Vertrauen der Märkte zurück. Nichts davon ist eingetreten. Die These, dass mit Bürgschaften und Schuldenübernahmen den Krisenländern dauerhaft und nachhaltig geholfen werden könnte, ließ sich am Ende nicht aufrecht erhalten. Irland und Portugal mussten am Ende unter den Rettungsschirm des EFSF schlüpfen. Die Schlauberger, die auf psychologische Tricks gebaut hatten - Michael Burda wollte sogar unbegrenzte Bürgschaftsgarantien geben lassen, hatten sich gründlich geirrt. Die Probleme sind real und d.h. die Schulden sind auch nicht auf lange Frist zurückzuzahlen. Wenn dem aber so ist, dann hilft eine Streckung überhaupt nicht weiter. Mit Zins und Zinseszins wird der Schuldenberg nur von Jahr zu Jahr noch größer. Das ist ja gemeint, dass man dem schlechten nicht gutes Geld hinterherwerfen sollte.
Warum flüchten die Privatanleger?
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