Die aktuellen Berichte, denen zufolge die Kinderarmut in Deutschland mit acht Prozent nur halb so hoch ist wie bisher angenommen, gehören ins Reich der Fabeln. Das beweist nach Einschätzung der sozialpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Katja Kipping, eine Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage der Bundestagsabgeordneten vom 17. Mai (Frage Nr. 5/77). Die ermittelten amtlichen Werte zur Kinderarmut liegen nach Angaben der Bundesregierung und des Statistischen Bundesamtes zwischen 15 und 18,4 Prozent.
Von Entwarnung beim Problem der Kinderarmut könne daher keine Rede sein, schloss Kipping aus den Zahlen der Bundesregierung. Gegenwärtig werde unter Bezug auf eine Ende April von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichte Studie der Eindruck erweckt, die bisher bekannten Zahlen müssten nach unten korrigiert werden, erklärte die Sozialpolitikerin. Tatsächlich lägen aber sämtliche in Deutschland nach EU-Standard ermittelten Werte weit über den kolportierten 8,3 Prozent.
Kursierende Werte entsprechen nicht dem EU-Standard
Weiterlesen