Dienstag, 10. Mai 2011

Henkel: Deutschland raus aus Euro! Für Nord-Euro

Ex-BDI-Chef Hans-Olaf Henkel begrüßt einen möglichen Austritt Griechenlands aus dem Einheitseuro. Alternative sei der koordinierte Ausstieg Deutschlands und Gründung einer eigenen Gemeinschaftswährung - dem „Nordeuro“.Einführung eines europäischen Zentralstaates als „Nebenprodukt von Eurorettungspaketen durch die Hintertür skandalös".

„Es ist zu begrüßen, dass Professor Sinn den möglichen Austritt Griechenlands ins Gespräch bringt. Bisher hatte sich die deutsche Wissenschaft darauf beschränkt, die negativen Folgen eines „Weiter so“ in unterschiedlicher Weise zu beschreiben, aber eine echte Alternative hatte noch niemand angeboten“, erklärt Henkel. „Die hysterische Reaktion auf Sinns Vorschläge zeigt überdeutlich, dass sowohl einige seiner Kollegen, als auch die meisten Vertreter der Wirtschaftspresse und der Politik die Diskussion über eine Abkehr vom Einheitseuro weiterhin mit einem Tabu belegen wollen.“

Zwar sei auch er der Meinung, dass ein Austritt Griechenlands zu starken Verwerfungen führen könne, aber er hoffe, dass nun eine nüchterne Diskussion über Alternativen zum Einheiteuro auch in Deutschland geführten werden, „In Finnland, Holland, im angelsächsischen Bereich, selbst in Spanien, ist eine solche Diskussion längst im Gange“, so Henkel. Eine weitere Alternative sei der von ihm vorgeschlagene koordinierte Ausstieg Deutschlands und einiger anderer Länder aus dem Einheitseuro, verbunden mit der Gründung einer eigenen Gemeinschaftswährung (Arbeitstitel: „Nordeuro“). Für die verbleibenden ca. 12 Länder solle der Euro erhalten bleiben.

Man dürfe sich zudem nicht wundern, so Henkel weiter, wenn mit immer neuen „Rettungsschirmen“, die zu Lasten Deutschlands und einiger anderer Länder aufgespannt würden, die jeweilige Bevölkerung nicht nur mit wachsendem Unbehagen gegen den Einheitseuro, sondern auch gegen das „Projekt Europa“ reagiert. Es zeige sich immer deutlicher, dass sich eine kleine Anzahl von nördlichen „Geberländern“ einer größeren von „Nehmerländern“ gegenübersieht und finanziell ausgeliefert ist.
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