Nachdem Goldman Sachs die Entwicklung an den Rohstoffmärkten im vergangenen Monat pessimistisch einschätzte und den Investoren zu weitläufigen Gewinnmitnahmen riet, revidierte die US-Großbank gestern ihren Ausblick für einige wichtige Rohstoffklassen wieder nach oben. Dies betrifft vor allem Rohöl, Zink und Kupfer. Nicht nur die Rohstoffindizes machten nach dieser Meldung einen Satz nach oben, sondern auch die Aktien der meisten Öl-, Gold- und Basismetallproduzenten verzeichneten teils hohe Kursgewinne.
Nach der teils drastischen Korrektur an den Rohstoffmärkten in den vergangenen Wochen teilte Goldman Sachs gestern mit, dass die Bank die zukünftige Entwicklung wieder deutlich positiver sehe. Begründet wurde dies mit einem ausreichend hohen Wachstum der Weltwirtschaft. Die Nachfrage nach Rohstoffen werde stark bleiben, weshalb es im zweiten Halbjahr 2011 zu Angebotsengpässen in verschiedenen Segmenten kommen könnte. Dies führe zu steigenden Preisen an den Rohstoffmärkten. Laut den Analysten der Brokerfirma Davy sei die Angebotslage vor allem für Wolfram äußerst angespannt. Viele Indikatoren wiesen darauf hin, dass es bereits in einigen Jahren zu einem Angebotsdefizit in Höhe von 15.000 Tonnen an den westlichen Märkten kommen könnte. 75 Prozent des heute abgebauten Wolframs stammen aus China, das diesen Markt – ähnlich wie bei den Seltenen Erden – kontrolliert. Innerhalb des vergangenen Jahres konnte sich der Wolframpreis mehr als verdoppeln. Goldman Sachs zeigte sich darüber hinaus optimistisch für die mittelfristige Entwicklung der Rohölpreise und erhöhte die eigene Prognose für Rohöl der Marke Brent von $107 auf $130 pro Barrel (159 Liter).
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