Dienstag, 3. Mai 2011

Der Preis ist heiß: Inflation im Aufwind


Zwar steigt die offiziell propagierte Inflationsrate seit Monaten unablässig, doch das gab es bereits in der Vergangenheit regelmäßig, ebenso die Höhe der Rate – auch wenn diese schon immer geschönt und oft nicht für jeden repräsentativ ist – liegt im Bereich dessen, was auch früher durchaus üblich war.

Allerdings haben die Bürger in den letzten zwanzig Jahren eine immer stärkere Diskrepanz zwischen ihrem Einkommen und der Inflation hinnehmen müssen, besonders seit der Einführung der Untergangswährung Euro. Die Preise stiegen kontinuierlich, die Einkommen so gut wie gar nicht. Dadurch beginnt sich der Druck auf den Einzelnen gerade trotz eigentlich moderater Inflationsraten drastisch zu erhöhen.

Die aktuelle offizielle Entwicklung der Verbraucherpreise laut Statistischem Bundesamt zeigt sich im Vergleich zum Zeitraum Mitte 2007 bis Mitte 2008 nicht besonders auffällig, denn im Sommer 2008 lag die Inflationsrate noch bei stattlichen 3,3%. Die voraussichtliche Rate im April 2011 wird dagegen lediglich bei etwa 2,4% liegen.

Allerdings steckt gerade bei Prozentwerten natürlich die Gefahr im Detail, denn die Betrachtung der prozentualen Entwicklung ignoriert, dass diese immer zusätzlich zu den bereits erfolgten Preiserhöhungen gerechnet werden muss.

Ein Beispiel: Stieg der Preis für ein Produkt X von 10 Euro im Jahr 2000 auf 11 Euro im Jahr 2001, entspricht dies einem Preisanstieg von 10%. Würde nun der Preis im Zeitraum von 2001 bis 2010 erneut jeweils um 10% pro Jahr steigen, läge der neue Preis nicht bei vermeintlich linear gerechneten 20 Euro, sondern bei 25,94 Euro. Prozentrechnen ist zwar eigentlich trivial, aber es ist erstaunlich, wie viele Menschen damit Schwierigkeiten haben und sich deswegen natürlich auch leicht täuschen lassen.
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