Die Atomkatastrophe in Japan erschwert die Finanzierung neuer Uranprojekte - und könnte mittelfristig zu Versorgungsengpässen führen. "Die Kapitalkosten sind für die Branche gestiegen.
In den nächsten sechs bis zwölf Monaten dürften nur noch die aussichtsreichsten Explorationsvorhaben Geld anziehen", sagte Amir Adnani, Vorstandschef der US-Minengesellschaft Uranium Energy Corp. (UEC), der FTD. "Das ist ein schwerer Rückschlag für die Industrie", stellte er fest.
Wegen des geringeren Angebots seien in den kommenden zwei Jahren Preisspitzen bei Uran wahrscheinlich. "Das Rekordhoch aus dem Jahr 2007 könnte erreicht werden", sagte Adnani. Uran hatte sich damals auf 136 Dollar je Pfund verteuert. Derzeit notiert es bei 58,50 Dollar.
Die Ereignisse in Fukushima haben die Nuklearindustrie in die tiefste Vertrauenskrise seit dem Unglück in Tschernobyl 1986 gestürzt. Am Aktienmarkt kam es zu regelrechten Panikverkäufen. Die Kurse von Uranminengesellschaften wie Cameco, Denison Mines, Paladin Energy, First Uranium oder UEC, die ihren Ausstoß an Energieversorger zur Stromerzeugung verkaufen, brachen im Schnitt um rund 30 Prozent ein. Der Kollaps hat gravierende Folgen. Gerade kleinere Unternehmen finanzieren ihre Projekte über die Emission neuer Anteilscheine. Verfällt der Kurs, verteuert sich die Kapitalerhöhung, die Anteile von Altaktionären werden stärker verwässert.