Donnerstag, 3. März 2011

Vor dem Zusammenbruch

Nicht irgendwann droht die Krise, in ihre Endphase zu treten. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wird bereits 2011 zu einem Katastrophenjahr.

Es gibt viele Gründe, tief besorgt auf die kommenden Monate zu schauen. Wir greifen nur zwei Brandherde heraus:

1. Die aus der Muni-Krise in den USA folgenden Konsequenzen.

2. Die Folgen des derzeitigen Umbruchs in der arabischen Welt.

I Die interne Erosion der USA

Die USA sind der Lethargie verfallen. In den USA wird aktuell nichts Bedeutsames geplant, ja noch nicht einmal improvisiert. Da passiert schlicht gar nichts. Die Elite und die Regierungen stemmen sich nicht gegen den Niedergang. Sie wollen lieber die gefällige, kurzfristige Lösung, mauscheln Kompromisse im Kongress aus, mit der alle Washingtoner Interessengruppen gut leben können. Die USA bieten ihren Landsleuten und dem Rest der Welt ein verheerendes Bild. Dabei wird das Jahr 2011 für die USA ein besonders schwieriges:

1. Mit dem Auslaufen des Konjunkturprogramms werden zwei Drittel der Bundesstaaten vor dem Konkurs stehen, was wiederum auch viele Gemeinden in die Zahlungsunfähigkeit treiben wird. Denn schon seit fast zwei Jahren war es nur das Geld aus dem Konjunkturprogramm (beinahe 200 Milliarden USD), das verhindert hat, dass viele Gebietskörperschaften Konkurs anmelden mussten. Was es jedoch nicht verhindern konnte, war, dass viele Angestellte im öffentlichen Dienst ihre Stelle verloren. Man kann sich also leicht ausrechnen, welche sozialen und wirtschaftlichen Folgen eintreten werden, wenn in der zweiten Jahreshälfte 2011 viele Gemeinden tatsächlich ihre Zahlungen einstellen müssen: Massiver Anstieg der Arbeitslosigkeit, Insolvenzflut der Unternehmen, die auf öffentlichen Aufträge angewiesen sind, Schließung von Diensten der öffentlichen Daseinsvorsorge usw.
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