Nun schließt sich auch Hans-Werner Sinn, der medienagile Professor des Münchener Ifo-Instituts, dessen Zahlen gerne von der Politik als Beweis für den angeblichen Aufschwung im Lande herangezogen werden, der Reihe der Euro-Kritiker an.
In seiner Kolumne in der Wirtschaftwoche zeigt er unter dem Titel Deutschland drohen neue Belastungen auf, welche Unsummen Deutschland bereits zwecks Rettung der europäischen Gemeinschafts-Währung aufgebracht hat:
· 220 Milliarden Euro aus der Griechenland-Rettung plus den Euro-Rettungsfond nebst den indirekt von Deutschland durch unseren Anteil am IWF zu tragende Verpflichtungen
· weitere 147,4 Milliarden Euro aus der vor kurzem beschlossenen Verdopplung des Euro-Rettungsfonds
· 326 Milliarden Euro aus Nettoforderungen der Deutschen Bundesbank an die EZB beziehungsweise andere europäische Notenbanken
Summa summarum 693,4 Milliarden Euro.
Was heißt das konkret für eine vierköpfige Familie: Diese wird mit zusätzlichen Schulden in Höhe von 33.870 Euro belastet. Nicht für die Verbesserung der Infrastruktur in Deutschland wie renovierte Schulen, instandgesetzte Straßen, eine zukunftsfähige Breitbandversorgung oder die Erhöhung der Sicherheit. Nein, diese Gelder bezahlen wir für das Überleben der sozialen Errungenschaften in Griechenland, für die Banken in Irland, die Stabilisierung des Immobilien-Marktes in Spanien.
Damit reiht sich Hans-Werner Sinn nahtlos in die Reihe der ehemaligen Protagonisten des Euros ein, die sich nun vom Saulus zum Paulus gewandelt zu haben scheinen: Ex-Bundespräsident Horst Köhler, Ex-Industrielobbyist Hans-Olaf Henkel und natürlich auch Ex-Bundesbankpräsident Axel Weber. Oder gilt hier nur die Devise – die Ratten verlassen das sinkende Schiff, und bevor die Offiziers-Crew des Merkel-Regimes mit ihrer Titanic in den kalten Fluten versinkt, möchte man lieber rechtzeitig die Rettungs-Boote besteigen.
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