Unabhängig davon, wie sehr ausländische Machenschaften und Winkelzüge - Washingtons, Londons, Tel Avivs und anderer - an den Aufständen von Marokko bis Jordanien und darüber hinaus beteiligt sind, muss jedem Vernünftigen klar sein, dass hier nur die glimmenden Lunten an den Pulverfässern zu entfachen waren.
Kleptokratisch-gerontokratische Diktaturen haben je mit der aufbegehrenden, weitgehend chancenlosen Jugend - weit dahinter derzeit zurückgelehnt natürlich auch islamistischen Möchtegernprofiteuren - zu tun, deren Unzufriedenheit so oder so über kurz oder lang über sie gekommen wäre.
Dass viele im Westen jetzt wähnen, für einen Stoß gegen den Iran - indirekt auch China und Russland - willfährigere Regierungen installieren zu können, zeigt meines Erachtens nur die Kurzsichtigkeit dieser Leute, im europäischen Falle glatte Dummheit.
Während die maroden USA sich vielleicht noch geostrategische Vorteile aus dem Chaos erhoffen können, sollte jeder Europäer, der nicht als haltloser Hasardeur geboren wurde und seitdem nichts dazugelernt hat, von solcherlei Gedanken tunlichst Abstand nehmen.
Man bedenke, dass es in strukturell so verschiedenen Ländern - außer mangelnder Selbstversorgung natürlich - wie Tunesien, Algerien, Libyen, Ägypten, Jemen, Bahrain brennt: Ob bitterarm oder relativ wohlhabend, keiner ist gefeit.
Und weder die “Demokraten”, noch die Moslembrüder, noch die Schergen des Militärs und der Dienste haben tragfähige Rezepte: alles ist marod.
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