Die US-Bank JP Morgan Chase hat laut Informationen der Financial Times eine große Position am amerikanischen Terminmarkt für Silber eingedampft. So wolle das Geldhaus öffentliche Kritik an seiner Rolle auf dem Markt für das Edelmetall ausbremsen, sagte ein Insider der Zeitung. Die Bank werde von nun an eine "deutlich kleinere" Position halten.
Silber bricht seit Monaten einen Preisrekord nach dem anderen
Die Nachricht dürfte die Debatte um den Einfluss großer Banken auf Rohstoffpreise anheizen. Vergangene Woche hatten Berichte für Aufsehen gesorgt, JP Morgan sei der bisher offiziell unbekannte Akteur, der bis zu 80 Prozent der mehr als 350.000 Tonnen Kupfer in den Lagerhäusern der Londoner Metallbörse LME erworben hatte. Das Institut hat sein Rohstoffgeschäft, das von der bekannten Bankerin Blythe Masters geleitet wird, in den vergangenen Jahren stark ausgebaut.
Zudem rückt der Verdacht der Preismanipulation am Silbermarkt wieder in den Fokus. Eine Gruppe kleiner Investoren beklagt, große Verkaufspositionen von Banken wie JP Morgan hielten die Preise für das Edelmetall künstlich niedrig. Die Terminbörsenaufsicht Commodity Futures Trading Commission (CFTC) ermittelt seit mehr als zwei Jahren.
Nach zwei früheren Untersuchungen des Silbermarkts hatte sie Vorwürfe der Manipulation zurückgewiesen. Ende Oktober forderte CFTC-Kommissar Bart Chilton allerdings ein hartes Vorgehen. "Es hat betrügerische Versuche gegeben, den Preis zu bewegen und auf unaufrichtige Weise zu kontrollieren", sagte Chilton damals, ohne konkreter zu werden.
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