Mittwoch, 10. November 2010

Hyperinflation: Der finale "Blow off"

Die drei Phasen zur Hyperinflation: Anlaufphase, Beschleunigungsphase, Blow-Off Phase. - Analogie zur Weimarer Republik. - EZB und Fed spielen aufgrund unterschiedlicher historischer Erfahrungen unterschiedliche Karten. Die US-Fed setzt ganz bewusst und mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln auf die Inflationskarte. Motto: "Inflate oder die".

Von Robert Rethfeld (Analyse stammt aus dem Jahr 2004, ist aber aktueller denn je)

Das Schuldenproblem drückt immer stärker auf die Staatshaushalte, besonders die Vereinigten Staaten treiben es durch steigende Militärausgaben und laufende Steuersenkungen auf die Spitze. Über die "Lösung" des Schuldenproblems wird jedoch heftig gestritten. Wird eine Deflation, begleitet von einem Zusammenbruch der Wirtschaft und von Massenarbeitslosigkeit das Schicksal der Weltwirtschaft besiegeln, oder übernimmt eine durch den weiteren massiven Liquiditätsaufbau getriebene und letztendlich in Hyperinflation mündende Entwicklung diese Aufgabe?

Der Autor Alf Field bringt die Antwort in einem Essay auf den Punkt:
"Ein deflationärer Zusammenbruch setzt zwei Faktoren voraus: a. Eine starke Währung, die das Vertrauen der Investoren genießt; b. Die Unfähigkeit von Zentralbanken, neues Geld zu drucken. Diese Voraussetzungen waren in den 30er Jahren gegeben, als die Konvertibilität von Dollar in Gold sicher stellte, dass der Dollar das Vertrauen der Investoren genoss. Diese Konvertibilität hinderte die Autoritäten daran, mehr und mehr Dollar zu drucken und die Staatsausgaben zu erhöhen."

"Beide Voraussetzungen für Deflation sind heute nicht mehr vorhanden. Die heutigen Währungen sind Papiergeld, die durch nichts als durch das Vertrauen in den Staat gedeckt sind. Und dass sinkt im Falle des Dollars immer stärker. Weiterhin erinnern uns die Fed-Governeure ständig daran, dass ihnen eine elektronische Druckerpresse zur Verfügung steht, mit der sie sofort und ohne Kosten neues Geld drucken können. Und sie haben ihre Absicht sehr deutlich gemacht, dass sie dieses Mittel auch einsetzen werden, um eine Deflation zu vermeiden."
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"Inflate and die" würde ich eher sagen. Es ist egal, ob Deflation oder Inflation. Das Finanzsystem ist dem Ende nahe. Eine Inflation, und ich glaube an eine heftige Inflation, verlangsamt den Untergang nur. Der Goldpreis nimmt vieles vorweg. Er drückt vor allem den Vertrauensverlust der Menschen in das Papiergeldsystem aus. Das Vertrauen schwindet, weil viele Menschen um die Werthaltigkeit des Papiers fürchten. Rohstoffe, und nicht nur Gold und Silber, sind Wertbeständigkeit. Gold und Silber vor allem in Krisenzeiten und gemessen am aktuellen Gold- und auch Silberpreis sind wir am Anfang einer gigantischen Systemkrise.