Eines Tages ließ der König von Babylon seinen Schatzmeister holen und rief: „Ich brauche mehr Geld, um Krieg gegen diese hethitischen Terroristen zu führen! Ich habe in der Schatztruhe nachgesehen, aber die ist fast leer. Nur ein paar Goldmünzen sind noch da,“ donnerte er. „Oh Licht des Euphrat,“ sagte sein erschrockener Minister unterwürfig, „wir haben kein Gold mehr. Deine Kriege sind zu teuer geworden.“
„Aber ich weiß eine Lösung, Durchlauchtigster. Wir werden die Goldmenge in unseren königlichen Goldmünzen verkleinern und dadurch länger auskommen. Niemand wird es bemerken.“
Zeitsprung nach Washington im Jahr 2010. Es heißt nicht mehr „Falschmünzerei“. Heute heißt das Verderben der Währung eines Landes „Quantitative Erleichterung (QE)“, aber es ist immer noch der gleiche alte Betrug, begangen von betrügerischen Finanzleuten.
Washington überflutet die Finanzmärkte mit 600 Milliarden wertloser Dollars in der Hoffnung, dass eine höhere Flutwelle von Monopolgeld Amerika irgendwie aus der Rezession heraus heben wird. Der erste Versuch einer QE durch die Notenbank war kläglich gescheitert.
Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika heizt eine weltweite Inflation an, um ihre Außenstände dadurch zu senken, dass sie ihre Gläubiger mit abgewerteten Dollars bezahlt. Der Rest der Welt wird immer wütender auf Washington.
Gerade vor dem G20-Gipfel in der letzten Woche in Südkorea senkte die chinesische staatliche Kreditagentur öffentlich das amerikanische Kreditrating und stellte die Führerschaft der Vereinigten Staaten von Amerika in der Weltwirtschaft in Frage.
In einer unvorhergesehenen schmerzhaften Zurechtweisung rügte China Washington wegen „Verschlechterung der Rückzahlungsfähigkeit“ und sagte voraus, dass Quantitative Erleichterung zu einer „grundlegenden Beeinträchtigung der nationalen Zahlungsfähigkeit“ führen würde.
Wow! Das war ein wirklicher Schlag ins Gesicht, der rund um die Erde gehört wurde. China hält den größten Anteil an den Schulden der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika. Ich kann mich noch an die Tage erinnern, als die New Yorker Finanzleute zweifelhafte Aktien oder Anleihen spöttisch als „Chinesische Papiere“ abtaten. Jetzt sind es „Amerikanische Papiere.“ Wie hat sich doch die Welt geändert.
Washington hatte China abgekanzelt wegen der Manipulation seiner Währung, um deren Wert tief zu halten – was ganz den Tatsachen entspricht. Peinlicherweise beschuldigten Deutschland und Brasilien die Vereinigten Staaten von Amerika gerade, die Währung mindestens so sehr zu manipulieren wie China – was ebenfalls ganz den Tatsachen entspricht.
Ein abgewerteter Dollar fördert Exporte der Vereinigten Staaten von Amerika und benachteiligt Länder, die in die Vereinigten Staaten von Amerika exportieren. Wirtschaftswissenschaftler nennen das „den Nachbarn an den Bettelstab bringen,“ eine destruktive Handelspraxis, die in der Weltdepression der 1930er Jahre eine zentrale Rolle spielte.