Chinas Devisenreserven haben im dritten Quartal ein Rekordhoch von 2,65 Billionen US-Dollar erreicht. Dies könnte einige Länder dazu veranlassen, China zu drängen, eine Yuan-Aufwertung zu beschleunigen, meinen Experten.
Chinas Devisenreserven, die weltgrößten, sind im dritten Quartal um 194 Milliarden US-Dollar gestiegen und haben damit ein Rekordhoch von 2,65 Billionen US-Dollar erreicht, was einige Länder wahrscheinlich dazu nutzen werden, China zu drängen, eine Yuan-Aufwertung zu beschleunigen, meinen Ökonomen. Doch Experten meinen auch, dass die Yuan-Aufwertung dazu führen werde, dass der Realwert der Devisenreserven des Landes sinke. Politiker müssen ein Gleichgewicht zwischen den beiden Positionen finden.
Die Gesamtreserven des Landes stiegen um 16,5 Prozent im Jahresvergleich, wie am Mittwoch von der Chinesischen Volksbank, der Zentralbank des Landes, veröffentlichte Zahlen belegen. "Die Reserven werden zu wachsendem Druck aus dem Ausland für eine schnellere Neubewertung des Yuan führen", so Sun Shijian, Ökonom an der Fudan-Universität in Shanghai. Das US-Repräsentantenhaus hat einen Entwurf gebilligt, der die Regierung dazu ermächtigt, Strafmaßnahmen einzuleiten, wenn sich herausstellt, dass andere Länder, einschließlich China, eine unterbewertete Währung nutzen, um ihren Handel mit den USA zu begünstigen.
Der Yuan ist seit Juli 2005 um 23 Prozent und seit dem 19. Juni 2010 um über 2,2 Prozent gestiegen, als China versprochen hatte, die Währung des Landes flexibler zu machen. Doch der Anstieg scheint für die Regierungen einiger Länder zu gering auszufallen, so dass diese China weiter aufrufen, den Yuan mehr und schneller aufzuwerten. "Devisenraten müssen nicht unbedingt direkt an den Wert des Yuan gekoppelt sein", so Zhuang Jian, Ökonom bei der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) in China. "China hat gesteigerte Importe, was helfen würde, seine internationalen Zahlungen wieder ins Gleichgewicht zu bringen."
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