Montag, 20. September 2010

Lehman 2 Jahre danach - Vulkan erloschen oder nur schlafend? (Dirk Müller)

Zwei Jahre ist es her, dass das undenkbare Wirklichkeit wurde. Eines jener Geldhäuser, von denen man annahm, sie seien –too big to fail – zu groß, als dass man sie fallen lassen würde, hatte die Tore geschlossen.

Über die wahren Hintergründe wird noch heute heiß diskutiert. Der damalige Chef von Lehman –Richard Fuld – war jahrelang der Erzfeind des Chefs von Goldman Sachs, Henry Paulson. Beide hassten sich, so wird zumindest in Finanzkreisen berichtet, nicht nur aufgrund ihrer beruflichen Konkurrenz, sondern auch menschlich.

In der schlimmsten Krise des Hauses Lehman war es nun eben jener Henry Paulson, der inzwischen zum Leiter der US-Notenbank FED aufgestiegen war und nun den Stab über Lehman und seinem alten Widersacher Richard Fuld (Spitzname: Der Gorilla) brechen sollte. Ob hier persönliche Gründe mitgespielt haben? Viele Entscheidungen auch in den obersten Etagen der Weltkonzerne werden oft sehr viel mehr von den menschlichen Urinstinkten beeinflusst als von kühler, emotionloser Güterabwägung. Das wird leider immer wieder unterschätzt.

Gleichzeitig wurde hier einer der wichtigsten Konkurrenten des ehemaligen Paulson-Arbeitgebers Goldman Sachs´, aus dem Spiel genommen.

Andere spekulieren darüber, dass die amerikanische Immobilienkrise bis zu jenem verhängnisvollen 15.September 2008 weitgehend ein amerikanisches Problem war. Kein anderes US-Haus hätte bei seinem Ableben eine solche Auswirkung auf Europa gehabt. Mit dem Zusammenbruch Lehmans wurde die Brandfackel nach Europa und zwar in dessen Kern – Deutschland – geschleudert. Spätestens seit dem 15.September 2008 war das amerikanische Problem ein weltweites.

Wenn man der offiziellen Version folgt, dann war es eine Aneinaderreihung unglücklicher Umstände und am Ende ein paar fehlende Stunden.

Die Wahrheit werden wir vielleicht in einigen Jahren erfahren,
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