Freitag, 16. Juli 2010

FINANZKRISE 2.1 – SO SIEHT ES WIRKLICH AUS

Inzwischen sind wir in der Jahresmitte 2010 angelangt, und eines lässt sich im „Chaos“ der Finanzkrise jetzt bereits sicher sagen: der Beutezug der Anleger geht weiter, es wird um ganze Staaten gepokert, selbst die Rohstoffentwertung ist möglich, und unsere Politiker legen sich die Karten so, dass alles auf 2011 verlagert wird, und man auf eine wundersame „Beruhigung“ hofft. Politische Machtlosigkeit nach außen, Finanz GmbH Europa im Innern.

Remake Schrottparadies

Selbst mitten in der Weltwirtschaftskrise und in Zeiten der stagnierenden Krise, wurden Anleihen in sagenhafter Höhe emittiert. Laut Rohstoffanalyst Thorsten Schulte sind alleine im letzten Jahr 9000 Milliarden Dollar an Staats- und Unternehmensanleihen emittiert worden. Daraus entwickelt sich eine Schuldenwelle, die immer größer wird, denn derjenige, der die Anleihen emittiert, schuldet Geld, und der Käufer ist somit natürlich Gläubiger dieses Anlagenpakets. Wir leben also in einem dauerhaften Schuldenkreislauf, in einer Welt, in der man nur noch mit nicht vorhandenen Werten und Schulden pokert, die es gar nicht gibt. Unter anderem kann dies auch abgeleitet werden aus dem einfachen Darstellungskomplex, das Zinsen- und Zinseszinssystem. Geld wird gedruckt, Menschen erhalten es und tauschen es nicht nur gegen etwas ein, sondern haben ein Kreditsystem geschaffen, eine künstliche Kreislaufunterbrechung. Für geliehenes Geld müssen Zinsen gezahlt werden, also für Summe X wird Summe XY zurückgezahlt. Im Prinzip also Kapital, dass es im realen Kreislauf gar nicht gibt, und trotzdem muss es aufgebracht werden. Konsequent betrachtet also ein Schuldenkreislauf ohne Anfang und Ende, und genau darin liegt die Gefahr: stoppt man diesen Kreislauf, ist die gesamte Weltwirtschaft bedroht und könnte ineinander fallen von einer Minute auf die andere – damit wäre die Blase geplatzt, die Not im Moment groß, und doch könnte man darin auch eine Möglichkeit sehen, dass der Mensch mit einem neuen Wirtschaftsbewusstsein wieder vollkommen neu anfangen könnte, ohne die durch die Masse unverschuldeten Altlasten über Jahrzehnte weiter tragen zu müssen. Der Prozess der Gesellschaftserkrankung durch den Finanzmarkt wäre also gestoppt, und man könnte den Gesundungsprozess einleiten.
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