Aber beginnen wir am Anfang der Geschichte vor etwa 800 Jahren. Es herrschte damals die Brakteatenzeit. Eine glückliche Zeit, in der, trotz mangelhafter Bürgerrechte, alle genug zu essen und ein Dach über dem Kopf hatten. Brakteate, die damalige Währung, stammen aus vorchristlicher Zeit. Es handelt sich dabei um runde Amulette aus dünnem Goldblech, die einstmals dem Schutzt und Erfolg des Trägers dienen sollten, später jedoch zur allgemein üblichen Währung wurden. Der Vorteil eines Brakteates, man konnte es problemlos in mehrere kleinere Stücke brechen und so in kontrolliertem Umfang ausgeben. Ähnlich, als ließe man sich heute einen Schein in Münzen umtauschen. Ein weiterer Vorteil war, das dieses Geld schneller im Umlauf kreiste als je zuvor, denn beim halbjährlichen Umtausch war jedesmal eine Umtauschgebühr zu entrichten. Sparen lohnte damals nicht. Um den vorgeschriebenen Umtauschverlussten zu entgehen, verliehen es die Händler lieber zinsfrei, die Bürger hingegen gaben es lieber schnell wieder aus und finanzierten so Waren und Handwerker. In dieser Zeit erblühten Städte wie beispielsweise Köln. Es folgten etwa 300 Jahr kontinuierlichen Aufschwungs. Das Sprichwort: „Handwerk hat goldenen Boden“, stammt beispielsweise aus dieser Zeit. Köln hatte zu dieser Zeit gerade mal 20 000 Einwohner, genügend, um den Bau des Kölner Doms zu finanzieren, denn es ging allen vergleichsweise gut. Das Bürgertum und der Handel erblühten, das Handwerk entwickelte sich zusehends, es schien zu funktionieren.
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