Dienstag, 1. Juni 2010

Kanada: Erstes G7-Land läutet Zinsanhebungszyklus ein

Die Bank von Kanada (BoC) hat als erste Zentralbank unter den G7-Ländern heute damit begonnen, ihren Schlüsselzinssatz von 0,25% auf 0,5% anzuheben. Auf Basis der großen Unsicherheit für die weiteren wirtschaftlichen Prognosen müsse jede Reduzierung der geldpolitischen Stimulierung genauestens überdacht und sorgfältig gegenüber den einheimischen und globalen Entwicklungen abgewogen werden, wie es in einem Kommentar der BoC hieß. Von der europäischen Refinanzierungskrise gingen ernsthafte Gefahren für ein erneutes Abwärtsrisiko der globalen Wirtschaft aus.

Die Bank von Kanada kündigte heute an, dass sie ihren Leitzinssatz für Übernachtgeschäfte um einen viertel Prozentpunkt auf 0,5 Prozent anhebt. Der Zinssatz für Interbankengeschäfte steigt damit korrespondierend auf 0,75 Prozent. Der Einlagenzinssatz verbleibt dagegen bei 0,25 Prozent, trotz der Rückkehr zur gewöhnlich vorherrschenden operativen Bandbreite von 50 Basispunkten für den Zinssatz für Übernachtgeschäfte.

Die globale wirtschaftliche Erholung setze sich fort, verlaufe jedoch sehr uneben in den meisten Staaten. Das Momentum liege insbesondere im Sektor der Schwellenländer, einer momentanen Konsolidierung der Erholung in den Vereinigten Staaten, Japan und anderen industrialisierten Ländern, wie auch der Möglichkeit einer erneut einsetzenden ökonomischen Schwäche in Europa. Die geforderte Ausbalancierung des globalen Wachstums habe bislang noch nicht eingesetzt.