Montag, 31. Mai 2010

Die Reise nach Jerusalem

Mit welcher Motivation übernehmen Politiker die Regierungsverantwortung über Länder in völlig marodem Finanzzustand? Ist es die Gier nach Macht oder der persönliche Geltungsdrang?

Woher haben diese Eliten die Gewissheit, dass die Zeitbomben, auf denen sie sitzen, nicht genau dann detonieren, während sie an der Macht sind? Oder wissen sie vielleicht gar nicht, dass die Lunte schon brennt?

Mit rationalem Verstand ist der Denkweise dieser besonderen Spezies kaum auf den Grund zu kommen, weil sie gänzlich widernatürlich handelt. Der Bürger mit gesundem Menschenverstand steht vor einem Rätsel.

Es ist nicht zu übersehen, was sich nach Griechenland nun in Spanien und auch in Italien anbahnt. RP-Online berichtete beispielsweise am 24.05.2010 darüber, wie nun Spanien von der Euro-Krise erfasst wurde:

Spanien leidet vor allem unter den Folgen einer geplatzten Immobilienblase. In der schweren Rezession stieg die Staatsverschuldung kräftig an, die Zahl der Arbeitslosen schnellte in die Höhe. Die Regierung hat nun zusätzliche Sparmaßnahmen auf den Weg gebracht und will binnen drei Jahren den Haushalt um 65 Milliarden Euro entlasten. “Ich weiß, dass es Widerspruch bei denen gibt, die die Meinung der Regierung (…) nicht teilen, aber wir werden es nicht ändern”, sagte Zapatero am Sonntag.

Einmal davon abgesehen, dass die Krise gerade erst begonnen hat und es lächerlich ist, darüber in der Vergangenheitsform zu schreiben, sind die 65 Milliarden Euro geplante Sparmaßnahmen, verteilt auf drei Jahre, wohl eher symbolisch zu verstehen, denn der spanische Staatshaushalt umfasst pro Jahr etwa 330 Milliarden Euro.

Und obwohl diese “Sparmaßname” lediglich eine sinnlose Lachnummer ist, die in keinster Weise irgendwelche Probleme, wie z.B. die 20 prozentige Arbeitslosigkeit in Spanien lösen wird, drohen die Gewerkschaften bereits mit Streik, wie im selben Artikel erwähnt wurde:

Der Chef der Gewerkschaft CCOO, Ignacio Fernandez Toxo sagte am Montag dem TV-Sender TVE, das Land stehe einem Generalstreik näher als noch vor einer Woche. Dennoch wäre es ihm lieber, wenn es nicht so weit komme. “Ein Generalstreik wäre für Spanien das Schlimmste”, sagte er.