Donnerstag, 25. März 2010

Flasche leer

Die USA sind nach einer Studie nicht in der Lage, schnell genug auf die derzeit größten Bedrohungen für die Sicherheit des Landes zu reagieren. Von islamistischen Terroristen, somalischen Piraten und mexikanischen Drogendealern geht nach dem Bericht des "National Strategy Information Center" eine wesentlich größere Gefahr aus als von anderen Staaten.

Das Pentagon berücksichtige diese veränderten Bedrohungen aber nicht ausreichend, heißt es in dem Papier. Die Eckpfeiler der US-Verteidigung orientierten sich noch immer zu sehr an Vorstellungen des vergangenen Jahrhunderts. Dies gelte auch für den Strategieplan für die nächsten vier Jahre, den das Pentagon im vergangenen Monat vorgestellt hat.
Abschied von alten Mustern

Die neuen Konflikte werden nicht mehr von Armeen ausgetragen, heißt es in dem Papier. Es handele sich vielmehr um zahlreiche dezentrale Konflikte, die als Ursachen religiöse, ethnische oder territoriale Differenzen haben. Ihnen ist eine Missachtung des Wertes menschlichen Lebens gemeinsam, der Bruch mit traditionellen Normen, der Einsatz extremer Gewalt, die Abkehr von demokratischen Prinzipien und ein hohes Maß an krimineller Energie.

Die Ernsthaftigkeit der Herausforderung liegt nach Ansicht der Analysten des "National Strategy Information Center" auch darin, dass staatlich wie nichtstaatliche Akteure oftmals nicht allein agieren. Sie entwickeln kooperative Beziehungen von de facto-Koalitionen bis hin zu losen Verbindungen. Für die neue Strategie müsse das Militär restrukturiert und neuorientiert werden, um den irregulären Konflikten begegnen zu können. Nötig seien dafür Einheiten von zivilen und militärischen Experten, die in den Konfliktzonen regionale und lokale Partnerschaften aufbauen. Die Antwort liege nicht in mehr Soldaten, sondern im besseren Einsatz der Truppen, die bereits existieren.