Donnerstag, 29. Oktober 2009

Heute vor 80 Jahren

Drei Jahre lang fallen rund um den Globus die Aktienkurse, die Wirtschaftsleistung schrumpft in katastrophalem Ausmaß, die Zahl der Arbeitslosen schnellt in die Höhe. Die aktuelle Krise weist einige frappierende Parallelen zu damals auf, doch es gibt auch wichtige Unterschiede.
Geplatzte Spekulationsblasen haben damals wie heute zu Panikreaktionen der Investoren geführt. Sie verkauften alles, was sich zu Geld machen ließ und rissen damit in einer sich selbst verstärkenden Spirale die Wertpapierpreise auf breiter Front nach unten. Zurück blieben geschwächte institutionelle und private Anleger.
Damals wie heute folgte dem Absturz der Finanzmärkte eine schwere wirtschaftliche Rezession. Seinerzeit fiel die Industrieproduktion in Deutschland drei Jahre hintereinander um jeweils bis zu 20 Prozent; im April 2009 fertigte die deutsche Industrie 25 Prozent weniger als ein Jahr davor. Inzwischen hat sich die Lage wieder etwas gebessert, im August lag die Produktion noch um 17,4 Prozent niedriger als vor zwölf Monaten. Der Trend weist also bereits wieder aufwärts, die Finanzmärkte und die Weltwirtschaft erholen sich heute offenbar schneller als damals.
Das hat mit der unterschiedlichen Reaktion der Staaten in den 30er-Jahren und heute zu tun. Damals verstärkte beispielsweise die Regierung des Deutschen Reichs die Krise, indem sie Steuern erhöhte und Staatsausgaben kürzte. Die Regierungen haben aus der Vergangenheit gelernt und diesmal mit umfangreichen Konjunkturpaketen versucht, die private Nachfragelücke zu schließen. Somit wirkt die öffentliche Hand stabilisierend, zahlt jedoch einen hohen Preis in Form sich auftürmender Schuldenberge.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen damals und heute liegt in der Geldpolitik. Die Notenbanken haben dieses Mal die Zinsen rasch und extrem gesenkt und die Liquiditätsschleusen so weit geöffnet wie nie zuvor. In Japan und in den USA liegt der Leitzins praktisch bei Null, in der Eurozone bei 1,0 Prozent. Damit wird zumindest der Bankensektor mit billigem Geld versorgt und dem Geldmarkt wieder Leben eingehaucht.
Die Gefahr ist aber noch keineswegs gebannt. Denn ebenso wie in den 30er-Jahren ist auch diesmal der Finanzsektor erheblich geschwächt. Ein massiver Abschreibungsbedarf hat die Eigenkapitalbasis der Banken empfindlich geschmälert und damit den Spielraum zur Kreditvergabe verringert. Skeptiker schließen eine Kreditklemme noch immer nicht aus. Denn das Beispiel Japan der 90er-Jahre hat gelehrt, dass ein geschwächtes Bankensystem seiner Aufgabe, die Wirtschaft ausreichend mit Darlehen zu versorgen, nicht mehr nachkommen kann. Folge: Die Volkswirtschaft verliert an Wettbewerbsfähigkeit, das Wachstumspotenzial sinkt.
Ein weiteres Risiko für die Erholung der Weltwirtschaft ist der aufkeimende Protektionismus. Der spielte auch in der Zeit der Großen Depression eine unheilvolle Rolle. Immer wenn in großem Stil Arbeitsplätze verloren gehen, wie das wegen der Rezession gegenwärtig in vielen Ländern der Fall ist, wird reflexartig der Ruf nach Schutz der heimischen Unternehmen vor ausländischer Konkurrenz laut. Das Forschernetzwerk Global Trade hat seit November 2008 bereits 125 offen protektionistische Maßnahmen in den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern registriert. Damit droht eine Spirale aus sinkenden Im- und Exporten die Erholung der globalen Wirtschaft zu bremsen und die Krise zu verlängern.






























Wir sind auch heute noch nicht aus dem Schneider. Auch wenn die USSA im letzten Quartal wieder ein Wirtschaftswachstum erreicht haben. Sofort fällt der Dollar wieder, Gold steigt immens und die Aktienmärkte ziehen sofort nach. Das liegt nicht an den hervorragenden Aussichten, sondern vor allem an der gigantischen Liquidität im Markt. Mal sehn, ob der Markt die guten News auch nachhaltig belohnt. Ich bin jedenfalls in Feierlaune !